Aktuelle Informationen:
Programm des Isny Opernfestivals 2025:
Wir inszenieren die Operette „Ein Walzertraum“ von Oscar Straus.

Die Operette ist glänzend orchestriert und voll schöner Melodien, obwohl es sich um ein Frühwerk des Komponisten handelt. Keine seiner späteren Operetten erreichte auch nur annähernd einen solchen Erfolg. Das Libretto verfassten Felix Dörmann und Leopold Jacobson. Es basiert auf der Novelle „Nux der Prinzgemahl“ aus dem „Buch der Abenteuer“ von Hans Müller. Das Werk erlebte seine Uraufführung am 2. März 1907 im Wiener Carltheater.
„Ein Walzertraum“ für Kinder im romantischen Schlosspark, bei ungünstigem Wetter im Kurhaus
Speziell auf Kinder zugeschnitten bieten wir am Freitag 27. Juni um 18:00 Uhr eine Aufführung: Angeleitet von der Sängerin und Theaterpädagogin Elsa Kodeda dürfen Kinder dabei zur schwungvollen Musik der Operette das Märchen „Die Blumen der kleinen Ida“ von Hans Christian Andersen auf der Bühne im Schlosspark mitspielen. Und das inmitten des klangvollen Festivalorchesters!
Die Festivalkonzerte in der Nikolaikirche Isny sind jedes Jahr grandiose Ereignisse, durch die wunderbare Akustik, den ästhetisch proportionierten Raum und die leidenschaftliche Energie des Festivalorchesters, das sich zum allergrößten Teil aus hoch motivierten Musikstudenten zusammensetzt.
Beethoven-Symphonie Nr.7
aus Wagners „Parsifal“: die Ouvertüre und die Verwandlungsmusik
Dazu kommt das Sonderprojekt „Pralinékonzerte“des Isny Opernfestivals :
Wir bespielen hübsche Stellen in umliegenden Dörfern (verschiedene Dorfkirchen und Kapellen, den historischen Saal des Gasthofs Adler Großholzleute, Haus Tanne Isny-Eisenbach) mit kleinen circa 40minütigen Kammerkonzerten (3-4 Musiker pro Konzert). Damit bieten die Musiker des Isny Opernfestivals der ländlichen Bevölkerung auch direkt, an ihren Wohnorten, Teilhabe an der klassischen Musik.
Die jungen regionalen und überregionalen Musiker und Musikstudenten, die Isny jedes Jahr beherbergt, gewinnen so eine neue Bedeutung für die Bevölkerung der Dörfer und Teilorte. Das Potenzial der Räume wird in bisher ungewohnter Weise genützt und entwickelt. Und so manch ein Isnyer Konzertgast mag einen überraschenden neuen Eindruck von ihm bisher unbekannten Kapellen und Kirchen rund um Isny bekommen. Es gibt viele schön klingende Räume zu entdecken! Dazu bieten wir solche Konzerte auch in Altenheimen: um den Heimbewohnern einen musikalischen und menschlichen Gewinn zu bringen.
Charmante Begrüßung des Publikums durch ehrenamtlich engagierte Mitglieder des Isny Opernfestivals gehört auch zu diesem Konzept. Wir nennen es „Pralinékonzerte“, weil die Konzerte klein sein sollen, wie wohlschmeckende Pralinen.
Die Pralinékonzerte finden zwischen 20. April und 31. Mai statt, also vor dem Hauptteil des Isny Opernfestivals. Das Programm sehen Sie auf Plakaten sowie im Folgenden:
Ostersonntag, 20. April: Streichquartett (von der Stella Musikhochschule Feldkirch)
18h historischer Gasthof Adler, Großholzleute
Mittwoch, 7. Mai: Holzbläsertrio (vom Leopold Mozart Zentrum der Uni Augsburg)
15h Haus St. Elisabeth, Isny-Vorstadt, Innenhof
17h Kirche St. Sebastian, Siggen
19h Kirche St. Martin, Bolsternang
Freitag, 9. Mai: Violine Solo Hans-Christian Hauser
18h St. Bartholomäus-Kapelle, Zell bei Oberstaufen
Mittwoch, 14. Mai: Streichquartett (von der Stella Musikhochschule Feldkirch)
15h Haus St. Leonhard Isny
17h Kirche St. Petrus und Paulus Friesenhofen
19h Caritas-Seniorenzentrum St. Martin Lindenberg
Freitag, 16. Mai: Cello Solo Juan Gomez
17:30h Rochuskapelle, Schweinebach
19h Kapelle St. Elogius, Sommersbach
Sonntag, 25. Mai: Streichtrio (von der Musikhochschule München)
11h Haus Tanne, Isny-Eisenbach, Salettl
15h Haus Sonnenhalde, Isny
18h Spitalkirche, Heimat Bärenweiler
Samstag, 31. Mai: Viola Solo Denis Valishin
18h Kapelle St. Wolfgang, Großholzleute
19:30 La-Salette-Kapelle, Schwanden
Vorverkauf
Für „Ein Walzertraum für Kinder“ kein Vorverkauf.
Rückblick – Veranstaltungen 2025:
Spenden zur Deckung der Unkosten herzlich willkommen
R. Schumann (1810-1856): Humoreske op. 20
Sonntag 9. März 2025 15 Uhr
Filmpremiere am Freitag 21. März 19 Uhr im Neuen Ringtheater Isny
Nach den gelungenen Odysseefilmen hat sich das Isny Opernfestival aufs Neue als Sonderprojekt ein Filmprojekt vorgenommen. Wir verfilmten an fünf Drehtagen Anfang September 2024 vierzehn historische chinesische Novellen.
Wir wählten diesmal das optisch äußerst reizvollen Klosters Schöntal an der Jagst, das auf dichtem Raum geradezu eine Oase an schönen architektonischen und landschaftlichen Motiven darstellt.
Aus den 14 Novellen entstehen insgesamt 14 kurze und mittellange Filme.
D r e i dieser Filme sind bereits fertig geschnitten und feiern am 21. März um 19 Uhr im Neuen Ringtheater Isny Premiere.
Zwischen dem zweiten und dem dritten Film gibt es einen Sektempfang mit Publikumsgespräch.
Eintritt 9 Euro, Sektempfang inklusive.
Der Kun-Lun-Sklave (17:51 Minuten)
nach einer historischen chinesischen Novelle. Ein Märchen mit quasi orientalisch-islamischem Tausendundeine-Nacht-Charakter.
Der junge Tsui sieht bei seinem Besuch im Palast des Ministers ein Singmädchen, das ihm rätselhafte Zeichen gibt.
Tsui hat einen Sklaven namens Melek. Dieser stammt aus Kun-Lun: ein Turkvolk, aus der Perspektive der Chinesen ein West-Volk.
Der kluge und redegewandte Melek deutet seinem jungen Gebieter die Zeichen: das Mädchen fordert Tsui zum heimlichen nächtlichen Besuch im Inneren des Palasts auf.
Tsui weiß sich keinen Rat, denn der Palast ist streng bewacht. Doch Melek verspricht, Tsui zu helfen. Sogleich schreitet er zur Tat und tötet den gefährlichen Wachhund, denn er ist mit übernatürlicher Kraft ausgestattet. Dann trägt er Tsui auf seinem Rücken über die Mauern in das Gemach des Singmädchens hinein. Nach kurzem Aufenthalt transportiert Melek dann in fliegendem Schritt zuerst des Mädchens Gepäck und schließlich Tsui und das Mädchen zusammen aus dem Palast hinaus. Die schlafenden Wachen merken nichts.
Einige Jahre später werden Tsui und das Mädchen von den Spitzeln des Ministers entdeckt. Der Minister lässt Gnade gegenüber Tsui ergehen, doch den unheimlichen Melek will er unbedingt beseitigen lassen. Des Ministers Soldaten schießen zwar auf Melek. Doch obgleich die Pfeile so dicht wie Regentropfen durch die Luft sausen, entkommt er unverletzt mit gewaltigen Sprüngen.
Zehn Jahre später beobachtet einer von Tsuis Leuten, wie Melek auf dem Marktplatz von Lo-yang Heilmittel verkauft. Er hatte sich kaum verändert und war so stark wie früher.
Tigergeschichten (23:47 Min.)
Nach einer historischen chinesischen Novelle: Ein berühmter Tigerjäger schildert eine Serie von Begebenheiten aus seinem reichen Leben.
Die Tigergeschichten haben etwas Abenteuerliches und Spannendes und sind gleichzeitig im Stil der Wissensvermittlung formuliert. Sie sind keine literarischen Erfindungen, sondern stellen wirklich historisch die empirischen Erfahrungen eines Tigerjägers dar.
Der Tigerjäger hat das für den Menschen gefährlichste und unberechenbarste Tier erforscht und Strategien entwickelt, es zu besiegen.
Er entwickelt aus seinen ungewöhnlichen Beobachtungen eine ganze empirische Wissenschaft.
Im Unterschied zu anderen chinesischen Novellen findet in dieser Geschichte kein seelisches Drama zwischen Menschen statt. Auch wenn Personen durch Tiger in Todesangst versetzt werden, geht es nicht um seelisches Drama, sondern um objektive Schilderung.
Der Tigerjäger ist ein Held, aber der Held wird nicht romantisch verklärt, sondern profiliert sich durch Intelligenz und Geschicklichkeit im Umgang mit Lebensgefahr.
Würde man für diese interessanten, fesselnden Geschichten Parallelen in Europa suchen, so stößt man auf die Forschungsreisen des Naturwissenschaftlers Alexander von Humboldt, 1769-1859, also auf die Zeit der Aufklärung.
Eine andere Parallele kann man zu Baron von Münchhausen (1720-1797) ziehen: der Tigerjäger hat das Erzähltalent des berühmten „Lügenbarons“, wenn er seine Erlebnisse als spannende Abendunterhaltung präsentiert.
Gerade die amüsanten, ja lustigen Einsprengsel passen zu Münchhausen: der Schirm, den der Tigerjäger dreht und den Tiger dadurch verwirrt; die List der Frauen mit in Kartoffelschalen verpackten glühenden Kohlen. Und dass der Tiger sein Opfer durch die Landschaft schleift und diesem dabei allmählich die Kleider abgestreift werden.
Das Kloster der weißgewandeten Göttin der Barmherzigkeit (47:23 Min.)
Nach einer historischen chinesischen Novelle. Der graziöse Ya-Kiu wird von seinem Vater an eine Theaterbühne verkauft. Dort erfährt Ya-Kiu die niederen Instinkte der Männer im Publikum und der neidischen Kollegen. Diese setzen ihm so zu, dass er einen Kollegen im Zorn erschlägt. Er flieht, wird wieder bedrängt, von Bettlern, und wieder erschlägt er solche Kerle. Die Tragödie nimmt ihren Lauf. Nach einer kurzen Phase des Asyls bei einem Taoisten wird Ya-Kiu ins immer Schlimmere katapultiert: Er gerät in ein buddhistisches Kloster, in dem verborgen unzüchtige Liebe blüht.
Der hübsche Ya-Kiu muss die lüsternen Nonnen der Reihe nach befriedigen, und um ihre Lust zu steigern, Frauenkleider anziehen. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als sie zu erschlagen. Damit muss er endgültig sein weiteres Leben einem Versteckspiel seiner wahren Identität widmen: er benützt sein künstlerisches, spielerisches Genie, um sich äußerlich ganz als Frau zu geben. Er hat etwas „Weibisches“, aber auch wesentliche männliche Charakteraspekte: das aufbrausende Sich Wehren, wo er nicht vor Totschlag scheut. Eine hübsche junge Nonne ließ er am Leben. Diese wiederum hat keine andere Wahl, als mit ihm mitzukommen und seine genialisch-verrückten Verkleidungsspiele mitzumachen. So ziehen die beiden als groteskes Paar durchs Land: er als Frau verkleidet mit falschen Lotosfüßen, und sie als Mann. Es ist, im Verborgenen, ein gewisses Eheglück. Sie bekommen zwei Kinder, verstehen sich gut und genießen Nächte zusammen. Schließlich nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Denn Ya-Kiu stellte eine alte Frau an, die auf die Kinder aufpassen sollte, und diese beobachtet Ya-Kiu und die Nonne nachts heimlich. Die Beiden werden überführt und zum Tode verurteilt. Diese unerhörte Novelle hat einerseits etwas von dekadentem Spätzeitstil wie bei Richard Strauss, andererseits vom grotesken, kalten, unerbittlichen Licht und Schatten Kafkas und Dürrenmatts.
Rückblick auf die Premiere:
Impressionen des Filmprojekts: